KOGNITIVE VERHALTENSTHERAPIE (KVT) l VERHALTENSTHERAPIE (VT) Die Kognitive Verhaltenstherapie vereinte - mit der Kognitiven Wende in den 70er Jahren - die Kognitive Therapie und die ursprüngliche Verhaltenstherapie. Damit ergänzte sie die Klassische Verhaltenstherapie, die sich vorwiegend mit sichtbarem Verhalten beschäftigte, um kognitive Prozesse wie Gedanken, Einstellung und Motivation. Auch jüngere therapeutische Entwicklungen wie z.B. Schema-Therapie und achtsamkeitsbasierte Verfahren gaben Impulse für eine Erweiterung der Kognitiven Verhaltenstherapie. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass Gedanken, Gefühle und Verhalten sich gegenseitig beeinflussen - das wird für die Therapie nutzbar gemacht.
Dieses Vorgehen entspricht auch meiner Arbeitsweise, die ich im Folgenden kurz erläutern möchte: Nachdem wir uns im Erstgespräch kennengelernt und die Problematik erstmals besprochen haben, gehen wir im diagnostischen Prozess weiter ins Detail. Im Rahmen der Diagnostik beschäftigen wir uns einerseits mit dem Problem bzw. der Symptomatik zum gegenwärtigen Zeitpunkt (z.B. mit Situationsanalysen), andererseits gehen wir den Entstehungsbedingungen der Symptomatik auf den Grund (z.B. Betrachtung der Biographie). Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse entwickeln wir gemeinsam ein Modell der Problematik bzw. der Störung, das uns die Entstehung und auch die Aufrechterhaltung erklärt. Damit schaffen wir eine gute Ausgangsbasis zur Ableitung von Therapiezielen und ggf. schon von ersten Veränderungsschritten. Individuell auf den Patienten abgestimmte Interventionen werden nun mit Beginn der eigentlichen Therapiephase geplant. Die Interventionen, die hier zur Anwendung kommen, entsprechen den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Behandlung der jeweiligen Symptomatik bzw. Störung. Auch auf die Therapeut-Klient-Beziehung, als wichtige Ressource in einer erfolgreichen Behandlung, lege ich großen Wert.
Expositionsverfahren (Reizkonfrontation) gehören zur Verhaltenstherapie und können auch für die Kognitive Arbeit gut nutzbar gemacht werden. Sie gelten als ein wichtiger Bestandteil der Behandlung verschiedener Angst- und Zwangsstörungen. Hierbei kommt es, nach ausführlicher therapeutischer Vorbereitung und nach ausdrücklicher Entscheidung des Patienten, zu einer Konfrontation (Reizkonfrontation) mit der gefürchteten Situation, bei Unterlassung von üblichem Vermeidungsverhalten. Die Effizienz der Behandlungsmethode ist hoch; eine Reduktion der Symptomatik ist bei einer korrekt durchgeführten Expositionstherapie meist eine beeindruckende Erfahrung für Patient und Therapeut. Auch bei anderen psychischen Störungen (z.B. Essstörungen) können Expositionen (u.a. Nahrungsmittelexposition bei Essanfällen) im therapeutischen Prozess erfolgreich zur Anwendung kommen.
KLÄRUNGSORIENTIERTE PSYCHOTHERAPIE (KOP) Die Klärungsorientierte Psychotherapie (nach R. Sachse) ist als psychologisch und empirisch fundiertes schematherapeutisches System, der aktuellen sog. "dritten Welle" der Verhaltenstherapie zuzuordnen. Sie steht nicht im Widerspruch zu anderen Verfahren der Verhaltenstherapie mit Schwerpunkt auf Problembewältigung, sondern ergänzt diese. Sie wurde aus der Zielorientierten Gesprächspsychotherapie und der Kognitiven Therapie entwickelt und sieht dysfunktionale Schemata als zentrale Aspekte vieler psychischer Störungen an (z.B. Persönlichkeitsstörungen, Psychosomatische Störungen). Schemata sind "Bündelungen" von Annahmen z.B. über die eigene Person (z.B. "ich bin nicht wichtig") oder über Beziehungen ("in Beziehungen wird man im Stich gelassen"), die eine Person in ihrer Biographie erwarb und die - wenn dysfunktional / mit hohen Kosten verbunden - das Denken, Fühlen und Verhalten der Person ungünstig beeinflussen. So kann die Person z.B. mit starken Emotionen oder diffuser Anspannung reagieren, obwohl die Situation selbst dies nicht unbedingt nahe legt oder sie kann "überzogen" reagieren z.B. Handlungsimpulsen nachgeben, die sie später bereut. Die KOP ermöglicht auf der Grundlage einer guten Therapeut-Klient-Beziehung die effektive Bearbeitung der Schemata. Problemaktualisierung und motivationale Klärung spielen hierbei eine wesentliche Rolle. Für eine nachhaltige Veränderung der Schemastrukturen ist die Klärung der zentralen Schemata Vorausetzung. Gerne berate ich Sie im persönlichen Gespräch zu diesem Therapieverfahren.
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